Europäische Journalisten Föderation

Protest gegen Massenentlassungen bei Ringier Axel Springer Media AG in Serbien


Die Ringier Axel Springer Media AG hat in Serbien mehr als 30 JournalistInnen entlassen. Weder wurden den Betroffenen Auffangmassnahmen angeboten noch wurde das Personal informiert, geschweige denn die Gewerkschaften konsultiert. syndicom schliesst sich dem Protest des europäischen JournalistInnenverbands EJF und der beiden serbischen Schwestergewerkschaften an und lanciert einen Appell an die Verlage.

Das in Osteuropa tätige Medienunternehmen Ringier Axel Springer Media AG wird seit bald fünf Jahren als Joint Venture zwischen dem Schweizer Verlag Ringier und dem deutschen Verlag Axel Springer von Zürich aus geleitet. syndicom kritisiert die Entlassung der Festangestellten und ständigen Mitarbeitenden in Serbien und zieht Parallelen zu der Art und Weise, die das Medienunternehmen Axel Springer Schweiz letzten Monat bei der Entlassung von 9 Angestellten der Zeitschrift BeobachterNatur an den Tag gelegt hat: keine Konsultation, keine Suche nach Alternativen, keine anständigen Abgangsmassnahmen und stattdessen die totale Verweigerung, die zuständigen Gewerkschaften und Verbände einzubeziehen.

Wildwestmethoden

Damit versuchen diese Medienunternehmen, sich in Wildwestmanier über jegliche Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechte hinweg zu setzen. syndicom appelliert an die Verlage, sich auf die eigenen ethischen Standards zu besinnen, die soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden einzulösen und die üblichen sozialpartnerschaftlichen Vorgehensweisen gegenüber den Gewerkschaften einzuhalten.

Die Europäische Föderation der JournalistInnen EJF prangert die Entlassungen in Serbien mit harschen Worten an. Insbesondere kritisiert die EJF, dass das Medienunternehmen sich bei der Entlassungswelle nicht an die übliche Vorgehensweise gehalten hat. Der Dachverband der Mediengewerkschaften, bei dem syndicom und die beiden serbischen Verbände JAS (The Journalists‘ Association of Serbia) und IJAS (The Independent Journalists‘ Association of Serbia) Mitglied sind, berichtet von einem eigentlichen Bann gegen die gewerkschaftliche Arbeit und von mehrfacher Verletzung der Arbeitnehmerrechte.