Symbolfoto Bericht

Deutschland: Wo bleibt die Statistik über Gewalt gegen Medienschaffende?

Die Europäische Journalisten Föderation (EJF) unterstützt die Forderung des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) nach einer gesonderten kriminalstatistischen Erhebung des Bundeskriminalamtes (BKA) zur Gewalt gegen Medienschaffende. Die Gewalt gegen Journalisten und Journalistinnen in Deutschland nimmt zu, doch die Statistiken des BKA geben keinen Aufschluss darüber. Während Daten über Gewalt gegen Polizeikräfte in Deutschland bereits seit den 1950er Jahren erhoben werden, erfasst das BKA verbale, körperliche und digitale Angriffe auf Journalisten und Journalistinnen nicht separat. Mit der jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistik, die auf Grundlage der Daten von 16 Landeskriminalämtern erfasst wird, gibt es bereits ein Vorbild, wie eine solche Erhebung aussehen könnte. „Journalistinnen und…

Ungarn: knapp 78% der Medien sind staatsnah

Die EFJ zeigt sich besorgt über neueste Zahlen zur ungarischen Pressefreiheit. Am zweiten Mai veröffentlichte der Medienmonitor Mérték eine Analyse der Ungarischen Medien in Bezug auf deren Unabhängigkeit. Die vom Grünen Europaabgeordneten Sven Giegold in Auftrag gegebene Studie gibt Einblicke in die weitreichende Medienmacht der Regierungspartei Fidez. Seit im November 2018 die regierungsnahe Medienstiftung KESMA gegründet wurde, die 400 Orban-treue Medienproduzenten vereint, wurden mit Spannung die Auswirkungen auf den Medienmarkt erwartet. Basierend auf den Umsätzen errechnete Mérték nun den Anteil der regierungsnahen Medien und bezog sich dabei auf Zahlen aus dem Jahr 2017. Demnach sind 64,1 Prozent der Medien mit…

Österreich: FPÖ-Politiker droht ORF-Journalisten nach kritischem Interview

Die EFJ erklärt sich gemeinsam mit ihren Mitgliedern Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und Deutscher Journalisten-Verband (DJV) solidarisch mit dem Moderator des Österreichischen Rundfunks (ORF) Armin Wolf, der seit Tagen unter massiven Anfeindungen von Politikern und Anhängern der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) steht. Auslöser war ein Live-Interview, das Wolf mit FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky führte. Wolfs Vergleich zwischen Abbildungen auf einem FPÖ-Wahlplakat und in der NS-Hetzpostille „Der Stürmer“ führte zu Vilimskys Drohung in der Sendung, der Vergleich sei etwas, „das nicht ohne Folgen bleiben kann“. FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache unterstützte seinen Generalsekretär, zahlreiche FPÖ-Anhänger überzogen den ORF-Journalisten in Facebook mit…

Mehr Rechte für Freie durch Europa-Direktive – jetzt die Europa-Abgeordneten ansprechen!

Durch eine neue Europäische Richtlinie sollen auch Beschäftigungsformen wie die freie Mitarbeit oder Arbeit über digitale Vermittlungsplattformen besser geschützt werden. Die “Richtline über transparente und verlässliche Arbeitsbedingungen in der Europäischen Union” wird in Kürze im Europäischen Parlament abgestimmt. Im Falle einer positiven Entscheidung ist die Richtlinie freilich noch nicht wirksam, vielmehr beginnt dann der so genannte “Trilog”-Prozess: Gesetzgebung in der EU erfolgt nicht einfach durch das Parlament, sondern ist Aufgabe des “institutionellen Dreiecks”. Das sind die beiden “europäischen” Organe Kommission und Parlament sowie der Ministerrat, in dem die regierenden Minister der Mitgliedstaaten das Sagen haben. Das heißt, wenn das Parlament den ursprünglich…

dju in ver.di kritisiert Streichung von EU-Finanzmitteln zur Stärkung von Pressefreiheit und Medienvielfalt

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di fordert von der EU-Kommission, in der langfristigen Finanzplanung genügend Mittel für Projekte und Initiativen zur Sicherung der Pressefreiheit und der Medienvielfalt in Europa bereitzustellen. Sie unterstützt damit den Vorstoß der Europäischen Journalisten Föderation (EJF) an die Adresse der zuständigen EU-Kommissare Günther Oettinger und Marija Gabriel. Die EJF bezieht sich auf die Finanzplanung (Multiannual Financial Framework) für die Jahre 2021 bis 2027, die Pressefreiheit und Medienvielfalt als Arbeitsgebiete nicht einmal erwähnt. Die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Cornelia Haß kritisierte Die Streichung der Finanzmittel ist angesichts der zunehmenden Attacken auf die Pressefreiheit und auf…

Junge Journalisten in Deutschland fordern besseres Gehalt für die Zukunft des Journalismus

Eine Delegation von rund 20 jungen Journalisten sowie Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) und der Deutschen Journalist*innen-Union (DJU in Ver.di) trafen sich am 25. April 2018 in Berlin mit Verlegern, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Sie bestanden darauf, dass Verleger in die zukünftige Generation von Journalisten investieren müsse oder die “Generation Erasmus” werde gehen und mit ihnen die jungen Themen, die junge Leser anziehen. Die Europäische Journalisten Föderation (EJF) unterstützt die Forderung in junge Journalisten zu investieren. Dies geschah im Rahmen von äußert schwierigen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften, DJV und dju in ver.di, und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Nach…

Digitaler Journalismus in Europa

Zweitägiger Workshop der EJF debattierte in Nürnberg über verschiedene Business-Modelle Beim zweitägigen „Digital Journalism And New Business Models“-Workshop der European Federation of Journalists (EFJ) beschäftigten sich in Nürnberg knapp 40 Journalist*innen aus europäischen Ländern vor allem mit den ökonomische Auswirkungen des digitalen Wandels. BJV und DJV fungierten dabei als Gastgeber. In ihrer Begrüßung sagte die stellvertretende BJV-Vorsitzende Andrea Roth, dass sie es sehr begrüßen würde, wenn europäische Politiker sich damit beschäftigen würden, mit welchen Herausforderungen Journalisten durch die Digitalisierung zu kämpfen haben: „Journalismus ist ein öffentliches Gut und ein Muss für die Gesellschaft – vor allem auch in der Informationsgesellschaft“.…

Gegen Kürzungen und Sparmaßnahmen: Finanzierungs- und Beschäftigungsmodelle im Journalismus

Zukunftsangst, Technologiephobie, Frustration und Pessimismus – bisweilen scheinen dies die vorherrschenden Befindlichkeiten in der Medienbranche, in Journalistengewerkschaften zu sein. Selbstverständlich ist das nicht so. Und zudem eine Frage der Perspektive – und vielleicht des Alters? Denn zur gleichen Zeit beobachten wir bei Journalistinnen und Journalisten einen neuen Geist; die Bereitschaft “das Schicksal” in die eigene Hand zu nehmen. Ein Beleg ist die Entstehung neuer Finanzierungs- und Beschäftigungsmodelle im Journalismus. Auch wenn dieser Geist des “Entrepreneurial Journalism”, des Unternehmerjournalismus immer noch eher ein Nischendasein führt, wurde er während unserer Konferenz “Confronting Austerity: Financial and Employment Models in Journalism” lebhaft diskutiert, demonstriert…

EFJ Manifest

Im Vorfeld der Europawahlen hat die EJF ein Manifest veröffentlicht, in dem alle Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEPs) aufgefordert werden, die Wiederbelebung freier und pluralistischer Medien in Europa zu unterstützen. 118 KandidatInnen aus zehn Ländern hatten das Manifest “Europa braucht den Journalismus” im Vorfeld unterzeichnet. Mindestens 12 von ihnen wurden ins Europäische Parlament gewählt.   Das EJF-Manifest enthält Forderungen zu den folgenden acht Themen: Medienpluralismus Finanzielle Nachhaltigkeit & die Zukunft des Journalismus Investigativer Journalismus Tarifverhandlungen und Sozialschutz für alle Beschäftigten Vertrauen und Verantwortlichkeit durch ethischen Journalismus Urheberrechte – Faire Verträge für alle Starke unabhängige öffentlich-rechtliche Medien Arbeitssicherheit   “Im Zeitalter…

Europas Gewerkschaften in Offensive für die Freien

von Michael Hirschler, Deutscher Journalisten-Verband, hir@djv.de Die polnische Regierung hat im Rest von Europa eigentlich keinen so guten Ruf, weil sie unabhängige Medien und auch die Justiz unter Druck setzt. Doch bei der Sozialpolitik hat sie dem Rest von Europa wohl einen Schritt voraus: seit dem 1. Januar 2017 gibt es dort den gesetzlichen Mindestlohn für Selbständige und diejenigen, die mit freiem Dienstvertrag tätig sind. Mindestlohn für Freie? Davon träumen viele der Selbständigen im Rest von Europa und selbst diejenigen in wirtschaftlich starken Ländern wie Deutschland. Denn Menschen, die ohne offizielles Arbeitsverhältnis beschäftigt werden, werden bei den Themen faire Bezahlung…

UN-Menschenrechtsrat: Erklärung der 70 NGOs zur kontinuierlichen Verschlechterung der Medienfreiheit in der Türkei

Die Europäische Journalisten Föderation (EJF) schloss sich der mündlichen Erklärung, die heute (15/03/2017) von PEN International im UN-Menschenrechtsrat in Genf abgegeben wurde, an. In dieser Erklärung wurde verlangt alle wegen der Ausübung ihrer Rechte auf Meinungs- und Redefreiheit im Gefängnis gehalteten Menschen unverzüglich freizustellen und die Strafverfolgungen und Inhaftierung von Journalisten zu beenden, die nur auf der Grundlage ihrer journalistischen redaktionellen Arbeit oder angeblichen Zugehörigkeiten basieren. Die vollständige Erklärung sagt: JOINT ORAL STATEMENT ON THE DETERIORATION OF FREEDOM OF EXPRESSION AND MEDIA FREEDOM IN TURKEY UN Human Rights Council 34th Special Session Item 4: Human rights situations that require the…

Gratulation zum Willy-Brandt-Preis für die TGS

Gratulation zum Willy-Brandt-Preis für die TGS – dju in ver.di versichert den Kollegen ihre Solidarität Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di , Mitglied der EJF gratuliert der türkischen Journalistengewerkschaft Türkiye Gazeteciler Sendikasi (TGS) zu ihrer Auszeichnung mit dem Willy-Brandt-Sonderpreis für besonderen politischen Mut. Die dju hat der TGS anlässlich eines Treffens im Vorfeld der Preisverleihung am 23. Januar ihre Solidarität zugesichert. „Die Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei erlebt gerade eine ihrer dunkelsten Zeiten“, schätzt TGS-Präsident Gökhan Durmus gegenüber „M“ die aktuelle Lage der Journalist_innen in der Türkei ein. „TGS hält dem politischen Druck stand, setzt sich über…